Die Pilgrim-Oelpumpe

Oelpumpen haben die Aufgabe, den Motor automatisch mit dem Schmiermittel zu versehen. Es handelt sich bei den verschiedenen Konstruktionen entweder um Kolbenpumpen oder Zahnradpumpen. Da noch verschiedene alte Maschinen mit Jap- oder Blackbourne- (noch eine Reihe anderer kämen in Frage) Motoren in Betrieb sind, wollen wir heute einmal die vielverwendete Pilgrimpumpe besprechen. - Reparaturen an an diesen Präzisionsinstrumenten möge man der Fabrik überlassen, heißt es im Prospekt. Das ist richtig, aber jetzt nicht durchfühhrbar. Gott sei Dank arbeiten Oelpumpen ja in Oel. Die Abnutzung ist also gering. - Was geht an der Pilgimpumpe überhaupt kaputt ?
Vorzugsweise sind es: Nocke des Pumpenkolbens und Nockenbahn. Diese Teile sind auswechselbar. Wichtig ist die Reihenfolge beim Ausbau der Einzelteile. Zum besseren Verständnis wollen wir sie und ihre Wirkungsweise kennenlernen.
 Dazu ist es gleichgültig, ob es sich um eine einfache Einwegpumpe (dosierte Frischöschmierung) oder um eine Zweikolbenpumpe handelt (fü Versorgung von zwei Schmierstellen oder als Hin- und Rückförderpumpe - "Trockensumpf"). Der Pumpenkolben wird durch ein Schneckenrad der Antriebswelle gedreht.

Die Abbildung zeigt die beiden Pumpenkolben der Pilgim-Oelpumpe und zwar in der Stellung des größten und in der Stellung eines kleinen Hubes.
Diese Drehung setzt sich außerdem in eine hin- und hergehende Bewegung um, da eine lange Feder den Pumpenkolben, dessen recht Flanke, eine Nocke trägt, gegen eine Nockenbahn drückt. Bei weit herausgedrehter Stellschraube wird er daher einen Hub von der vollen Nockenbahnhöhe ausführen können.Das ist dann sein höchster Förderungsgrad. Durch Hereindrehen der Stellschraube, die sozusagen einen Anschlag bildet, wird dem Kolben erlaubt, nur einen Teil der Nockenbahn abzutasten. Der Hub und damit die Fördermenge veringert sich. In der Saugstellung - also auf der Nockenspitze - gibt ein Schlitz im Pumpenkolben (an der Nockenseite) den Oelzulauf frei. Bei der Nockenstellung im tiefsten Punkt der Bahn gibt dieser Schlitz den Zugang zum zum Ueberlaufrohr im Schauglas frei, und die entsprechend der Stellschraube angesaugte Oelmenge spritzt in den Schaukasten. Von hier wird es von der anderen Seite des Pumpenkolbens angesaugt, wenn der entspechende zweite Schlitz Zulauf und Pumpenkammer (nebst Feder, die ja nicht weiter stört) verbindet. Bei weiterer Drehung tritt auf dieser Seite wieder Pumpwirkung ein und sodann verbindet der selbe Schlitz Pumpkammer und Leitung zum Motor. Das ist der Arbeitsgang. Er erklärt, daß die Wirkung der Pumpe beeinträchtigt wird, je mehr sich der Nocken des Pumpenkolbens abnutzt. Die hin- und hergehende Bewegung wird dann immer geringer.
 Pilgim-Pumpen haben daher, außer das der Schauglasdeckel aus Zelloid mal blind wird, gewöhnlich nur diese eine Panne: Nockenabnutzung. (Uebrigens hält die Pumpe gute 50.000 Fahrkilometer.)
 Bei der Demontage, zu deren Erleichterung wir alle Ersatzteile abdrucken, muß beachtet werden, daß zuerst die Antriebswellenbuchse entfernt werden muß (Rechtsgewinde, bei linkslaufender Oelpumpe Linksgewinde). Dann wird die Antriebswelle entfernt und dann erst die übrigen Teile. Beachtet man diese Anweisung nicht, so kann leicht die Verzahnung des Pumpenkolbens verletzt werden.   C.