Best & Loyd Oelpumpen

Eine der ersten Firmen, welche Spritzgussteile am Motorrad benutzten, waren die Oelpumpenhersteller Best & Loyd. Sicherlich ist noch eine Reihe von Motorrädern in Betrieb, welche die nachstehend beschriebene Pumpe benutzt. Wir finden sie unter anderen an englischen Blackbourne, Matchless, Norten und Sunbeam-Motoren, dann an deutschen Ernst-MAG, Hecker-, Horex-, Schüttoff-, Tornax-, Triumph-, UT- und Würtembergia-Maschinen, sowie an den beiden Schweizer Fabrikaten Moser und Motosacoche. Wie die kürzlich beschriebene Pilgrim-Pumpe, ist auch eine Pumpe mit hin und her gehenden Kolben, System der Umwandlung der Drehbewegung in eine hin und hergehende: die Taumelscheibe (für Oelpumpen die von ihrem "Fördergut" geschmiert sind, ideal - für Motoren weniger). Eine ähnliche Pumpe baute Bosch vor dem (1.) Weltkrieg für die Bosch-Douglas-Motoren, welche Gleitlager besaßen und daher eine sehr zuverlässige Schmierung nötig hatten. Ist es eigentlich schon aufgefallen, daß alle Wagen (ausgenommen der mischungs- und tauchgeschmierten) Oeldruckmesser besitzen ?
Die Motorradleute kommen ohne aus - sie begnügen sich mit einer Anzeigevorrichtung, welche kundtut, daß überhaupt Oel transportiert wird. Im Falle der abgebildeten Pumpe bewerkstelligt dies ein kleiner Knopf an einem Stössel rechts im Bilde (oben). Er bewegt sich heraus und herein. Leider tut er dies auch dann, wenn nur Luft gefördert wird.

Die arbeitenden Teile der Best-Pumpe. Durch einen Stift ist der in der Mitte befindliche Kolben gezwungen, die punktiert angedeutete Nockenbahn abzufahren. Der höchste Punkt der Nockenbahn, welche in den oberen Topf mit Verstellgriff eingefräst ist, läßt sich zur Lage des Oelzulaufs und der Druckleitung verstellen. Daher fördert die Pumpe, obgleich der Pumpenkolben stets den selben Hub ausführt, eine beliebig begrenzbare Menge Schmiertstoff.
Eine andere Ausführung dieser Pumpe hat daher kein Kontrollstössel, sondern ein Ueberlaufschauglas. Der Nachteil dieser Einrichtung ist wiederum, daß im Winter im Schauglas stehengebliebenes Oel fest wird und sich erst durch den allmählich warm werdenden Motor auftauen lässt. Diese Anzeigen sind also einem Manometer nicht gleichwertig, denn sie geben nicht, wie unser Mitarbeiter Michael sagt, "einen Bericht über die Lage des Kampfes der Oelpumpe mit den Widerständen der Leitungen und Lager".
Die beiden Abbildungen erläutern nun die Wirkungsweise der Best-Pumpe. Die vom Motor her angetriebene Schnecke bewegt ein großes Zahnrad, welches mit einem Hohlzylinder fest verbunden ist. Der Hohlzylinder besitzt unten einen Querschlitz, der einmal mit der Saugseite, einmal mit der Druckseite der Oelleitung in Verbindung gebracht wird. Im Inneren des Hohlzylinders ist der eigentliche Pumpenkolben gezwungen, sich auf und ab zu bewegen, da ein an ihm befestigter Stift, der in einem vertikalen Schlitz des Hohlzylinders Bewegungsfreiheit hat, zwangslöufig eine Nockenbahn abtasten muß. Das Gehäuse der Nockenbahn schaut oben mit einem verstellbaren Griff aus den Aggregat. Der Pumpenkolben muß nun immer den gleichen Hub ausführen. Die Mengenregulierung erfolgt dadurch, das die Stellung des größten Hubes in Beziehung zur Oeffnungszeit des Schlitzes der Ansaug- und Druckleitung überläuft, gebracht werden kann.   C.